Von: Yannick Wild (Bauingenieur, Holzbauingenieur)
Stand: 30.12.2024
Baukosten 2025: Welche Faktoren den Hausbau beeinflussen
Der Traum vom Eigenheim ist für viele auch 2025 ein Lebensziel, doch die Kosten für den Hausbau können schnell unübersichtlich werden. Grundstückspreise, Bauweise, Baunebenkosten – all diese Faktoren beeinflussen, wie viel Geld Sie in Ihr Projekt investieren müssen. Eine präzise Planung ist daher entscheidend, um unerwartete Ausgaben zu vermeiden und Ihren Traum effizient umzusetzen.
In diesem Artikel erfahren Sie, welche Kosten Sie beim Hausbau erwarten können, wie sich die Baukosten zusammensetzen und wie Sie durch kluge Entscheidungen sparen können.
Anmerkung zu den Baukosten
Bitte beachten Sie, dass die hier angegebenen Werte absolut unverbindlich und ohne Gewähr sind und nur einen ersten Anhaltspunkt darstellen. Für die errechneten Kosten übernehmen wir keine Haftung.
Woraus setzen sich die Hausbau Kosten zusammen?
Die Kosten für den Bau eines Hauses lassen sich grob in drei Hauptbereiche unterteilen:
- Grundstückskosten – Diese umfassen den Kaufpreis, die Erschließung sowie weitere Gebühren wie Maklerprovision oder Grunderwerbssteuer.
- Baukosten – Dazu zählen die Kosten für die Konstruktion des Hauses, die Materialien sowie die Arbeitszeit.
- Baunebenkosten – Hierzu gehören Planungskosten, Genehmigungen und Versicherungen.
Grundstückskosten
Der erste Schritt beim Hausbau ist der Erwerb eines geeigneten Grundstücks. Die Kosten hierfür hängen stark von der Lage und der Größe ab. Ein Grundstück in einer städtischen Region kostet häufig ein Vielfaches von dem, was in ländlichen Gebieten zu zahlen ist.
Kostenfaktoren bei Grundstücken
- Vermessung: Um die genaue Größe des Grundstücks zu bestimmen, ist eine Vermessung notwendig, die etwa 25€/m² kostet.
- Makler: Die Maklergebühren ergeben sich aus dem §652-625 BGB und betragen 3,57 – 7,14% des Kaufpreises, wobei seit Dezember 2020 nur maximal 50% dieser Gebühren auf den Käufer übertragen werden dürfen.
- Steuern: Eine Grunderwerbssteuer von 3,5 – 6,5% des Kaufpreises fällt bei jedem Grundstückserwerb an.
- Notar: Die Notarkosten, die für die Beurkundung des Kaufvertrages und die Änderung des Grundbuches anfallen, liegen bei etwa 1,5 – 2% des Kaufpreises.
Beispiel: Grundstückskosten in Deutschland
- 500 m² in ländlicher Region: ca. 68.100 €
- 500 m² in städtischer Region: ca. 454.000 €
Tipp: Vergleichen Sie Grundstückspreise in verschiedenen Regionen und prüfen Sie, ob Baulücken oder ungenutzte Flächen günstigere Alternativen darstellen. Wie Sie das perfekte Grundstück finden, haben wir in diesem Artikel ausführlich erklärt.
Erschließungskosten
Erschließungskosten umfassen alle Arbeiten, die das Grundstück bebaubar machen und an die städtische Infrastruktur anschließen:
- Öffentliche Versorgung: Die Anschlusskosten für Strom (ca. 3.000€), Wasser und Abwasser (ca. 4.000€), Gas (ca. 2.000€), Telekommunikation (ca. 800€) und Straßenanschluss (250-500€/m²).
- Bestandgrundstück: Altlasten im Erdreich, wie Asbest, müssen gemäß § 10 BBodSchG beseitigt werden. Diese Kosten können zwischen 500€ und 100.000€ variieren.
- Neuerschließung: Kosten für Rodung (ca. 400€/Baum) und Geländebegradigung (55-75€/m³ Erde) sowie potenzielle Altlasten aus Kriegszeiten (bis zu 200.000€).
- Stellplätze: Je nach Bundesland und Stadt variieren die Kosten für Stellplätze zwischen 3.000 und 10.000€.
Baukosten der Konstruktion
Die Baukosten für die Konstruktion Ihres Hauses machen einen großen Anteil der Hausbaukosten aus. Sie umfassen die Grundstruktur des Gebäudes, ohne technische Anlagen, Ausstattung oder Außenanlagen. Hier sind die durchschnittlichen Baukosten pro Quadratmeter für verschiedene Bauweisen:
- Holzrahmenbauweise: ca. 1.100 €/m²
- Massivholzbauweise: ca. 1.200 €/m²
- Holzblockbau: ca. 1.800 €/m²
- Skelettbauweise: ca. 800 €/m²
- Mauersteinbauweise: ca. 1.000 €/m²
- Keller: ca. 1.500 €/m²
- Bodenplatte: zwischen 700 und 1.000 €/m²
- Dachkonstruktion (z. B. Satteldach): zwischen 40.000 und 65.000 €
Baukosten der technischen Anlagen
Zu den technischen Anlagen gehört alles was mit der Ver- und Entsorgung des Hauses zu tun hat.
Oftmals werden diese Anlagen unter dem Oberbegriff Technische Gebäude-Ausstattung (TGA) zusammengefasst.
- Lüftungsanlage: Kosten für zentrale Lüftungssysteme liegen zwischen 1.500 und 6.000€.
- Sanitäranlagen: Kosten für Wasserver- und Entsorgung sowie Armaturen belaufen sich auf etwa 80€/m² Gesamtwohnfläche.
- Heizungsanlagen:
- Ölheizung: ca. 10.000€
- Pelletheizung: ca. 20.000€
- Solarthermie: ca. 10.000€
- Wärmepumpe: ca. 12.000€
- Heizkörper: ca. 150€/Stück
- Elektrik: Kosten für die Elektrik liegen bei ca. 90€/m².
Baukosten der Außenanlage
Außenanlagen umfassen die Garten- und Landschaftsarbeiten sowie alle Kostenfaktoren, die während der Bauzeit anfallen:
- Aushubarbeiten: Kosten für den Aushub des Erdreichs und dessen Entsorgung.
- Zufahrt und Stellplätze: Kosten für Pflasterarbeiten und Regenwasserableitung liegen zwischen 5.000 und 10.000€.
- Garage/Carport: Eine Massivgarage kostet etwa 15.000€, ein Carport zwischen 2.000 und 5.000€.
- Grünanlage: Rollrasen kostet etwa 700€/m², Terrassen kosten zwischen 100 und 150€/m².
Ausstattung des Hauses
Die Ausstattung umfasst Einrichtungsgegenstände, die nicht dauerhaft mit dem Gebäude verbunden sind:
- Möbel: Einbauschränke, technische Geräte usw.
- Küche: Kosten für Schränke und Geräte liegen zwischen 4.000 und 10.000€.
- Balkon/Terrasse: Kosten für Möbel und Sonnenschutz.
- Badfliesen: Große Fliesen sind teurer als kleine Fliesen.
Baunebenkosten
Neben den eigentlichen Baukosten fallen zahlreiche Nebenkosten an, die häufig unterschätzt werden. Sie machen etwa 15–20 % der Gesamtkosten aus.
Typische Baunebenkosten
- Planungskosten:
- Architektenhonorar: 10–15 % der Baukosten.
- Statiker: 1.000–3.000 €.
- Genehmigungen:
- Baugenehmigung: 500–2.000 €.
- Energieausweis: 300–500 €.
- Versicherungen:
- Bauleistungsversicherung: 300–800 €.
- Bauherrenhaftpflicht: 200–500 €.
- Baustelleneinrichtung:
- Absperrungen, Container, Baustrom: 2.000–5.000 €.
Tipp: Planen Sie ausreichend Budget für diese oft vergessenen Kosten ein. Mit welchen Baunebenkosten Sie sonst noch rechnen sollten, haben wir in unserem umfassenden Artikel zu den Baunebenkosten erklärt.
![Hausbaukostenrechner 2025 zur Berechnung der Hausbaukosten inklusive Baunebenkosten, Grundstückskosten, Erschließungskosten](https://holzbau-system.de/wp-content/uploads/2024/12/Hausbaukostenrechner_Baukosten-berechnen.webp)
Unser Baukostenrechner
Nutzen Sie jetzt unseren kostenlosen Hausbaukostenrechner und schätzen Sie Ihre Hausbaukosten 2025 in unter 60 Sekunden ab.
Tipps zur Kostensenkung beim Hausbau
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Kosten für den Hausbau zu senken, ohne die Qualität zu beeinträchtigen:
- Eigenleistungen erbringen:
- Arbeiten wie Streichen, Verlegen von Böden oder Gartenarbeiten selbst übernehmen.
- Einsparpotenzial: bis zu 20.000 €. Unser Artikel zu den Eigenleitungen.
- Vergleichen und Verhandeln:
- Holen Sie mehrere Angebote von Bauunternehmen ein.
- Informieren Sie regelmäßig Ihre Bank vor einer Finanzierung, das kann helfen Kreditzinsen zu senken, wie das geht, lesen Sie hier.
- Fördermöglichkeiten nutzen:
- Programme wie KfW-Förderung oder Baukindergeld. Unsere Förderungstabellen der KfW.
- Einsparpotenzial: bis zu 10 % der Kosten.
Häufig gestellte Fragen
Eine komplette Überarbeitung aller Daten fand im Dezember 2024 statt.
Ein geologisches Bodengutachten ist stets empfehlenswert.
Bei Neuerschließungen unterstützt ein solches Gutachten dabei, Aussagen über die Tragfähigkeit des Bodens zu erhalten. Eine schlechte Bodenqualität kann größere Mehrkosten für die Gründung bedeueten.
Für Bestandsgrundstücke kann das Vorhandensein von alten Fundamentresten im Untergrund geprüft werden. Es ist bekannt, dass bei Bohrungen bereits häufiger Teile von Fundamenten und Kellern gefunden wurden, deren Beseitigung Kosten in Höhe von mehreren zehntausend Euro verursachte.
Tatsächlich ja. Viele Bauherren behalten ein gewisses Kostenniveau bei, daher sind diese Angaben sehr zuverlässig aber nicht exakt.
Die Praxis der letzten Jahrzehnte hat die Bedeutung einer ordnungsgemäßen Kellerabdichtung und Ausführung deutlich gemacht, was zu einem erhöhten Aufwand in der Planung und Umsetzung führt.
Sie benötigen Hilfe oder haben Fragen?
![Logo Holzbau-System](https://holzbau-system.de/wp-content/uploads/2021/04/logo-original-5000.png)